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Schweizerische Eidgenossenschaft - Webinhalte über Frauenstreik 2024
Wütende und sogar aggressiv auftretende Männer gelten als männlich, kraftvoll und durchsetzungsstark.
Dieses Verhalten wird gesellschaftlich anerkannt.
Frauen tendieren dazu, ihre Wut weniger zu zeigen als Männer.
Dabei wäre es laut Sewing-Mestre wichtig, dass Frauen ihre Wut nicht ignorieren.
Sie hält Wut für eine unglaubliche Kraftressource.
Auch Fabienne Amlinger (48), Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern, sieht Wut als eine Kraft, die etwas Konstruktives auslösen kann.
In der Vergangenheit hat Wut immer wieder Veränderungen in der Geschichte der feministischen Bewegung bewirkt.
So gibt es die These, dass der militante Auftritt der Neuen Frauenbewegung der späten 60er- und 70er-Jahre zur Einführung des Frauenstimmrechts beigetragen hat.
Sie haben ihre Parolen auf die Straße getragen.
Ihre Wut erschien den etablierten politischen Kräften als Gefahr.
Ein weiteres Beispiel ist die Nichtwahl von Christiane Brunner.
Die Sozialdemokratin hätte 1993 Bundesrätin werden sollen, doch die bürgerliche Parlamentsmehrheit wählte sie nicht.
In der ganzen Schweiz kam es daraufhin zu Protesten, vor allem Frauen machten ihrer Wut Luft.
Dies führte unter anderem dazu, dass schließlich Ruth Dreifuss gewählt wurde.
Während der Wahl protestierten mehrere Tausend Menschen auf dem Bundesplatz.
An diesem Beispiel sieht man die produktive Kraft der Wut.
Wut dient auch dazu, dass Frauen sich in Gruppen oder Kollektiven organisieren.
Wütende Frauen verweisen auf wichtige Fragen zu Macht oder Gerechtigkeit.
Wer versucht, ihnen diese Wut abzusprechen oder zu sanktionieren, versucht von den Gründen für die Wut abzulenken.
Im Streikhaus hat sich Mechthild für ein violettes T-Shirt entschieden, auf dem eine geballte Faust prangt.
Sie sagt, dass sie seit mehr als der Hälfte ihres Lebens für dieselben Dinge auf die Straße geht und hofft, dass sie irgendwann laut genug sein werden, damit sich etwas ändert.