Sie haben die Möglichkeit, einen Artikel zu veröffentlichen, der sich auf das Thema dieser Seite und / oder auf diese Region bezieht:
Schweizerische Eidgenossenschaft - -Eine Informations- und Promotionsplattform.
Verknüpft den Inhalt kostenlos mit Ihrer Website.
Schweizerische Eidgenossenschaft - Webinhalte über Renzo Blumenthal
Er stieg aus der Bio-Produktion aus.
Die Bürokratie sei für ihn nicht mehr tragbar gewesen, erklärte Blumenthal in einem Artikel in der «Weltwoche».
Für Bergbauern wie ihn sei es praktisch unmöglich, die strengen Auflagen, die Bio mit sich bringt, zu erfüllen, insbesondere was das Futter betrifft, das er seinen Milchkühen vorsetzen darf.
Bauern klagen seit vielen Jahren über die zunehmende Zahl an Vorschriften, die dazu führen, dass immer mehr Bauern das Bio-Label aufgeben würden.
Der Verband Bio Suisse dementiert dies und sagt, dass dies Einzelfälle seien.
Tatsächlich aber ist die Unzufriedenheit gerade unter Bio-Milchbauern groß – einige von ihnen überlegen sich, wie Blumenthal aus dem Label auszusteigen und konventionell zu produzieren.
Grund dafür sind neue Futter-Richtlinien, die seit 2022 gelten.
Das Futter muss zu 100 Prozent aus der Schweiz kommen, nur 5 Prozent davon darf besonders energiereiches Kraftfutter wie zum Beispiel Soja sein.
Für Bauern in Bergregionen, wo Ackerbau schwierig ist, ist das schwer zu erreichen.
Die Folge der Verschärfung: Die Produktionsmenge von Biomilch schrumpft.
Wegen breiten Protests einigten sich die Bio-Bauern Ende letzten Jahres auf eine Übergangsregelung.
Bis 2028 darf das Kraftfutter noch einen Teil ausländisches Soja enthalten.
Doch den Bergbauern ist das noch immer zu strikt.
«Es hat für mich einfach nicht mehr gestimmt», sagt Renzo Blumenthal zu Blick.
«Ich hatte keine Freude mehr an dem, was ich getan habe.
» Freude bereitet Blumenthal vor allem die Viehzucht.
Seine Kuh Berna ist an der Braunvieh-Europameisterschaft jüngst zur Eutersiegerin gekürt worden.
Doch für pralle Euter braucht es das richtige Futter.
«Wenn man Züchter-Ambitionen hat, lässt sich das immer schwerer mit den Vorschriften vereinbaren», sagt Bio-Suisse-Präsident Brändli.
Dennoch steht er hinter der Verschärfung: «Ich bin überzeugt, dass diese Richtlinien richtig und wichtig sind.
» Für die Milchbauern in Bergregionen heißt das, dass sie sich arrangieren müssen.
«Einige werden aussteigen, damit müssen wir leben», sagt Claudio Gregori, Präsident von Bio Grischun.
Man müsse aber bedenken, dass dies auch Käsereien und Alpenbetriebe betrifft.
«Steigt in einer Genossenschaft oder bei einer Käserei ein Betrieb aus Bio aus, muss die ganze Milch, auch von anderen Betrieben, deklassiert werden.
» Bauer Blumenthal vermarktet seine Produkte direkt über seinen Hofladen.
Seine Kundinnen und Kunden könnten seinen Entscheid, nicht mehr Bio zu produzieren, mehrheitlich nachvollziehen, sagt er.
Die Qualität der Blumenthaler Trockenwurst oder des Alpkäses sei schließlich gleich geblieben.
«Es ist einfach kein Label mehr drauf.
»