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Republik Österreich - Webinhalte über Deadpool & Wolverine
Siehe „Batman vs.
Superman“, „Godzilla vs.
King Kong“ oder „vs.
“.
Tauscht man es jedoch mit einem Und-Zeichen aus, schlägt die Stimmung um, plötzlich duftet alles nach Friede, Freude und frischgebackenem Eierkuchen.
Damit nicht genug: Ein „&“ signalisiert Selbstsicherheit und Solidarität, „Versus“ kindischen Zwist.
Konflikte sind für Teenager – reife Männer halten zusammen.
Reife Männer! Zu solchen wachsen nun langsam auch jene Comic-Enthusiasten heran, deren immense Superheldenbegeisterung seit knapp 15 Jahren das popkulturelle Rückgrat des Marvel-Universums bildet.
Bzw.
gebildet hat: Zumindest im Kino greift die Superhelden-Fatigue um sich, und das nicht erst seit gestern.
Es ist heute kein Leichtes mehr, Fans kostümierter Haudegen bei der Stange (und ihre Popos im Multiplex-Sessel) zu halten.
Sie sind mit den Fährnissen des Älterwerdens konfrontiert, müssen sich große Fragen stellen: Wer bin ich, wo komme ich her, wo gehe ich hin… Haben die Superhelden darauf Antworten? „Deadpool & Wolverine“, der jüngste Marvel-Blockbuster, beweist uns: Ja.
Gute Antworten? Schwer zu sagen – jedenfalls sind sie gut fürs Geschäft.
Das Zielpublikum wird erwachsen.
Also tun es die (Anti-)Helden ihm gleich.
Und so haben Star und sein Regie-Kumpel Shawn Levy („Free Guy“) den dritten Teil der beliebten „Deadpool“-Reihe als Midlife-Crisis-Dramödie angelegt – ohne Witz.
Also schon mit Humor, aber ohne ironische Distanz.
Nur mit ein bisschen Augenzwinkern.
Doch das Augenzwinkern ist bloß augenzwinkernd.
Reynolds schlüpft erneut in die Rolle des maskierten Söldners, Schlaumeiers und Schmähtandlers Deadpool.
Sein Marvel-Job war stets, gescheit als die Obergescheiten (auch die im Kinosaal) zu sein.
Tut es not, durchbricht er frei nach Brecht die vierte Wand, veräppelt seine eigenen Filme und nimmt Ihrem Wuchteldrucker von Sitznachbarn den Wind aus den Segeln.
Was macht dieser Klassenclown, wenn der Ernst des Lebens ihn einholt? Er wird nervös.
Seine Freundin ist weg, Helden-Teams meiden ihn.
Dabei sucht er verzweifelt nach Sinn, will eigentlich nur „eine Rolle spielen“.
Tut er nicht, meint ein pikiertes Verwalter des Multiversums (Matthew Macfadyen).
Dafür aber die „X-Men“-Galionsfigur Wolverine (Hugh Jackman).
Bloß: Der ist seit „Logan“ (2017) tot.
Deadpool soll einen neuen her schaffen, aus einer Paralleldimension.
Die Welt steht auf dem Spiel, etc.
pp.
Der einzig verfügbare Ersatz-Wolverine erweist sich passenderweise als traumatisiertes Häufchen Elend.
Was er jetzt braucht, ist ein guter Freund! Der bierernste Naturbursche mit den Klauenhänden, der überspannte Dummschwätzer mit Vertrauensproblemen, kann das denn gut gehen? Es kann nicht nur – es muss.
Ja, sie raufen sich zusammen, Deadpool & Wolverine: Das ist kein Spoiler, das steckt bereits im „&“.
Wobei der Klauenmann, dem Titel zum Trotz, Anhängsel bleibt.
Obwohl Jackman sich pflichtbewusst satte Muskeln an gemampft hat (6.
000 Kalorien pro Tag!), wird er auch nicht jünger – und ist, von ein paar Szenen abgesehen, nur mit halbem Herzen bei der Sache.
Umso mehr legt sich Reynolds (bzw.
Reynolds Stimme) ins Zeug, die Meta-Spaßettln fliegen einem nur so um die Ohren.
Deadpool witzelt auch über seinen „Besitzerwechsel“: 2019 schluckte der Disney-Konzern die Fox-Studios – und damit die „Deadpool“-Lizenzen.
Fans fürchteten die Domestizierung ihrer Lieblingsfigur.
Nicht ganz zu Unrecht.
Das subversive Potenzial des pansexuellen Wadlbeißers aus den Comics wird in „Deadpool & Wolverine“ noch stärker abgeschliffen als in den Vorgängerfilmen.
Klar, er scherzt schlüpfrig und schimpft zünftig, auch Blut spritzt nicht zu knapp.
Doch letztlich geht es um des widerspenstigen Deadpools Zähmung: Die Kraft der Männerfreundschaft lehrt ihn, selbstlos einer höheren Sache zu dienen.
Und sich mit dem Status Quo zufriedenzugeben.
Willkommen im Erwachsenendasein, liebe Comic-Fans!