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Bundesrepublik Deutschland - Webinhalte über EVP
Das Mitte-Rechts-Bündnis EVP mit der deutschen Spitzenkandidatin hat laut einer ersten offiziellen Prognose des Europäischen Parlaments die Europawahl deutlich gewonnen.
Die CDU-Politikerin kann somit auf eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission hoffen.
Rechtsaußen-Parteien wie die AfD erzielten im Vergleich zur letzten Wahl vor fünf Jahren Zugewinne.
Insgesamt bleibt das klar pro-europäische Lager jedoch weiterhin das mit Abstand größte.
Selbst wenn sich alle rechten Parteien zusammenschließen würden, kämen sie voraussichtlich auf weniger als 200 Sitze und wären damit von einer Mehrheit weit entfernt.
Diese liegt bei 361 Sitzen.
Die EVP mit den deutschen Parteien CDU und CSU wird nach der Prognose 184 und damit ein Viertel der 720 Sitze im Europäischen Parlament besetzen können.
Zweitstärkstes Lager bleiben die Sozialdemokraten, die wie die EVP konstant bleiben und den Daten zufolge auf 139 Sitze kommen.
Danach folgen die Liberalen, die auf 88 Sitze abrutschen, sowie die zwei bisherigen rechtspopulistischen Parteienbündnisse EKR und ID, die hinzugewinnen und auf 73 beziehungsweise 58 Sitze kommen.
Ein großer Verlierer der ersten Europawahl nach der verheerenden Coronapandemie und dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind laut der Prognose die Grünen.
Sie kommen demnach nur noch auf 52 Sitze.
Es gilt als wahrscheinlich, dass das Mitte-Rechts-Bündnis EVP in den nächsten Tagen Gespräche mit Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen führen wird, um eine lose Zusammenarbeit zu vereinbaren, die dann auch eine Mehrheit für die Wahl von Ursula von der Leyen sichern könnte.
Theoretisch könnten zudem auch noch Kooperationsmöglichkeiten mit einzelnen rechten Parteien ausgelotet werden.
So hat die EVP eine Zusammenarbeit mit der italienischen Ministerpräsidentin vor der Wahl nicht ausgeschlossen.
Ihre rechtspopulistische Partei Fratelli d’Italia gehörte bislang zur rechtskonservativen EKR-Fraktion.
Die deutsche AfD wird zu den fraktionslosen Parteien gezählt, da sie kurz vor der Europawahl aus der ID-Fraktion ausgeschlossen worden war.
Hintergrund waren unter anderem umstrittene Äußerungen des AfD-Spitzenkandidaten zur SS und eine Spionageaffäre um einen Mitarbeiter Krahs.
Für die künftigen Machtverhältnisse im Parlament ist auch relevant, ob sich eventuell Parteien aus den bisherigen rechten Bündnissen EKR und ID zu einer neuen Allianz zusammentun.
Die Französin hatte dafür zuletzt bei der italienischen Regierungschefin Meloni geworben.
Le Pens rechtsnationale Partei Rassemblement National kam demnach auf 50 Sitze.
Grundsätzlich könnte es so sein, dass die Mehrheitsfindung im Europäischen Parlament nochmals schwieriger wird.
Nach der Prognose wird es zum zweiten Mal nach 2019 so sein, dass das Mitte-Rechts-Bündnis EVP und der sozialdemokratische Verbund S&D zusammen nicht auf eine Mehrheit kommen.
Nicht nur für Personalentscheidungen werden sich die beiden Lager deswegen mit anderen Parteien zusammentun müssen.
Grundsätzlich ist das Parlament gemeinsam mit dem EU-Ministerrat dafür zuständig, EU-Gesetze und den EU-Haushalt zu beschließen.
Das Europäische Parlament ist dabei das einzige direkt gewählte Organ in der EU.
Seine Abgeordneten werden seit 1979 von den Bürgerinnen und Bürgern der Mitgliedsländer gewählt.